Teil 3 der Blogserie „Gut vorbereitet in den Ruhestand“

Was gibt mir Kraft? Manchmal wissen wir das gar nicht so genau. Entweder weil wir unsere Kraftquellen ganz selbstverständlich und unbewusst nutzen. Oder auch, weil uns gerade alles ein wenig grau und trübe erscheint. Falls Sie also der Herbst-Blues gepackt hat, kommt dieser Blogeintrag genau richtig! Es geht nämlich darum, einen Ressourcenpool aufzubauen – also Verschiedenes zusammenzutragen, das Ihnen den Rücken stärkt.

In Teil 2 der Blogserie haben Sie ein Ziel für Ihren Ruhestand formuliert. Heute machen Sie sich Ihrer Ressourcen bewusst. Diese Kraftquellen können Sie dabei unterstützen, Ihr Ziel zu erreichen – oder auch einfach mal die schlechte Laune vertreiben. Was ist damit genau gemeint, wenn ich von Ressourcen spreche? Das ist alles, was Ihnen an Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung steht, um Belastungen zu bewältigen. Damit wird schon klar, dass dies ganz unterschiedliche Dinge sind.

Die Psychologie unterscheidet zwischen materiellen, sozialen und psychischen Ressourcen. In der Soziologie wird – mehr oder weniger analog dazu – von verschiedenen Kapitalsorten gesprochen: ökonomischen, sozialen und kulturellen. Jetzt aber genug der Theorie – schalten Sie Ihr Handy aus, nehmen Sie sich Stift, Papier, 15 Minuten Zeit und fangen Sie einfach mal an, Ihre Ressourcen zu sammeln und aufzuschreiben. Hier ein paar Beispiele als kleine Gedankenstütze, worum es geht:

  • Materielle & ökonomische Ressourcen: Einkommen, Besitz, Versicherungen, Informationsquellen, etc.
  • Soziale Ressourcen: Partnerschaft, Freundschaften, Kollegium, Nachbarschaft, Vereine & Gruppen, Haustiere, Interessenvertretungen, etc.
  • Psychische & kulturelle Ressourcen: Bildung, Fähigkeiten & Eigenschaften, Gesundheit, Lebenserfahrung, etc.

Wie sieht Ihr Ressourcenpool nach dieser kleinen Übung aus? Zu welchem Punkt haben Sie besonders viele Kraftquellen gefunden – zu welchem eher wenige? So ein Ressourcenpool ist sehr individuell ausgestattet. Das Gute ist, dass wir durchaus einen Mangel an einer Ressourcenart durch andere ausgleichen können. Wenn Sie beispielweise mit einer sehr kleinen Rente zurechtkommen müssen, dann hilft Ihnen vielleicht Ihre Kreativität oder Ihr soziales Netzwerk dabei, auch mit wenig Geld die Dinge tun zu können, die Ihnen Spaß machen.

Falls Sie spontan nicht so richtig viele Ressourcen auf’s Papier gebracht haben, dann legen Sie sich Ihre Sammlung doch neben das Bett. Lassen Sie vor dem Schlafengehen den Tag Revue passieren und überlegen Sie, welche Ressourcen Sie heute genutzt haben. Vielleicht sind Sie im Straßenverkehr in einer brenzligen Situation gelassen geblieben oder Sie haben einem lieben Menschen empathisch zugehört. Ihnen fällt sicher etwas ein!

Hilfreich und besonders schön ist es auch, nahestehende Personen zu fragen, welche Ressourcen sie an uns wahrnehmen. Oftmals können das andere nämlich viel besser formulieren, als wir selbst. Nutzen Sie doch das nächste Treffen in Ihrem Freundeskreis einmal dazu, sich gegenseitig mit einer Ressourcendusche zu verwöhnen. Und das geht so: Die zu duschende Person setzt sich mit dem Rücken zum Rest der Gruppe und hört einfach nur zu, während die anderen im positiven Sinne über sie lästern – also alles aufzählen, was sie an ihr schätzen. Sie glauben gar nicht, was Sie dabei alles Tolles zu hören bekommen werden!

Vielleicht haben Sie auch einen kleinen Gegenstand, den Sie als kraftvoll empfinden und den Sie in der Hosentasche mit sich herumtragen können. So schaffen Sie sich im Alltag eine Erinnerungshilfe an all Ihre Ressourcen. Der nächste Blues kommt bestimmt – da ist es praktisch, wenn Sie spontan Zugriff auf Ihre Kraftquellen haben.

Zum Abschluss denken Sie nun noch einmal an Ihr Ziel oder Ihr Vorhaben für den Ruhestand. Welche Ihrer Ressourcen können Sie hier besonders gut nutzen? Welche Menschen können Sie um Unterstützung bitten?

Alles schön und gut sagen Sie jetzt vielleicht. Was, wenn es trotzdem nicht klappt mit den Zielen, den Ressourcen und dem ganzen Kram? Sie sind jetzt bestens vorbereitet, für solche Situationen eine Strategie zu entwickeln. Dazu dann mehr in Teil 4! Ich bin neugierig, wie es Ihnen mit meiner Blogserie geht. Schreiben Sie mir gerne eine Mail.

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